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Isau, Ralf: Das Netz der Schattenspiele (Buch)

Ralf Isau
Das Netz der Schattenspiele
Titelbild: Peter Gric
Carlsen, 2006, Taschenbuch, 701 Seiten, 6,00 EUR, ISBN-10: 3-551-35502-9, ISBN-13: 978-3-551-5502-9

Von Ulrich Blode

Bereits am Anfang des Romans wird der Leser mit dem „Chaos“ konfrontiert. Aber Sorgen nicht sind nötig, denn es handelt sich um die „Computerized Home Approved Office Section“ von Stellas Vater Salomon.
Und wie man schnell merkt, die Geschichte „Das Netz der Schattenspiele“ dreht sich um Computer und da ist „Salomon“ genau der richtige Ansprechpartner. Eigentlich heißt „Salomon“ Mark Kalder. „Salomon“ ist nur sein Spitzname und steht für „Scienctific Academic Labourer Or Man Of Networks“. Mark arbeitet als Professor an der Technischen Universität Berlin und ist ein Spitzenwissenschaftler, der sich bereits an Fachgebieten der Biokybernetik, Biometrie, Computerkryptografie oder der neuronalen Netzwerke ausgetobt hat.
Stella ist es indes verboten in das Computer-Zimmer ihres Vaters zu gehen, zu wertvoll sind die Rechner. Dabei ist das Mädchen mit Computern und dem Informationszeitalter aufgewachsen. Die Neugierde tut ein Übriges und Stella schleicht sich in das „Chaos“ hinein. Und da fällt ihr auch schon eine interessante Sache auf. Sie entdeckt eine CD mit dem Spiel „Kagee – Das Netz der Schattenspiele“, das bislang nicht auf dem Markt zu kaufen ist. Nur Mark hat ein paar Andeutungen fallen lassen.
Zunächst findet Stella im Spiel ein Drachenei und kann es ausbrüten. Der Drache wächst unglaublich schnell und lernt alles mögliche, sogar Deutsch. Zusammen lösen sie die Aufgaben des Kagee-Spiels und laufen durch das virtuelle Labyrinth. Bis sie den Spielfeldrand erreichen und der Drache sich plötzlich als kleines Ungeheuer entpuppt. Er verschwindet in das weltweite Netz und löst Computerausfälle aus.
Als Stella ihrem Vater davon erzählt, will er ihr zuerst nicht glauben. Die Zweifel lösen sich aber auf, da auf den infizierten Computern Hinweise auf das Kagee-Spiel zu finden sind. Schließlich reisen Mark und Stella in die USA. Dort führt Mark das Cyberworm-Team an und Stella ist dazu berufen gegen den virusartigen Drachen anzutreten.

„Das Netz der Schattenspiele“ ist eine spannende Computergeschichte und zeigt, wie selbstverständlich es sein kann, über die Technik im Alltag zu schreiben. Selbstverständlich erklärt Ralf Isau viele Computerbegriffe, manchmal aber auch nicht ganz so genau oder richtig, wie es sich ein Experte wünschen wird. Isau zeigt, dass Kinder ernsthaft mit Technik umgehen können und beim Umgang nicht bevormundet werden müssen. Sind die Regeln klar definiert und erklärt, so brauchen Internet und Spiele nicht vor den Heranwachsenden versteckt zu werden.
Natürlich sind im Roman die guten Menschen mehr als gut, unbestechlich und fast unfehlbar. Mark Kalder ist der typische vielseitige Wissenschaftler, obwohl das angesichts der starken Spezialisierung heutzutage nicht recht vorstellbar ist. Und mit siebenhundert Seiten ist der Roman für ein Jugendbuch sehr lang geworden. Isau hätte einiges straffen und dadurch die Handlung konsequenter gestalten können.
Letztlich ist es ein spannendes Abenteuer geworden, das Ralf Isaus schriftstellerisches Können in der Jugendliteratur beweist.

hinzugefügt: July 20th 2006
Tester: Ulrich Blode
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