Welcome to Phantastik-News
 
 

  Inhalt

· Home
· Archiv
· Impressum
· Kino- & DVD-Vorschau
· News melden
· Newsletter abonnieren
· Rezensionen
· Suche
· Zum Forum!
 

  Newsletter

Newsletter-Abo
 

 
 

Catweazle - Season 2 Box (DVD)

Catweazle
Season 2
3-DVD-Box
GB 1970, Regie: David Lane, Quentin Lawrence, David Reid, mit Geoffrey Bayldon u.a.

Von Thomas Harbach

Der Erfolg der ersten Staffel von „Catweazle“ überraschte wahrscheinlich nicht nur Richard Carpenter, sondern vor allem auch seine Produktionsfirma. Schnell legte man sich auf eine zweite Staffel fest und änderte trotzdem das bewährte Konzept bis auf den Hauptdarsteller Geoffrey Bayldon. Ganz bewusst spielte man nicht nur mit dem Geschlecht des Magiers – auch historisch britisch an die Tradition Merlins anlehnend - dem eher klischeehaften amerikanischen Fernsehen entgegen, auch das Szenario mit einer ländlichen Umgebung und keinem Ehemann, sondern einem Jungen als Ansprechpartner sorgte für einen gehörigen Popularitätsschub. Die Umgestaltung der Serie hatte weniger mit dem eigentlichen Team hinter den Kulissen zu tun, sondern dem Wechsel in der Führungsebene des Senders. Das Ziel dieser neuen Stoßeinrichtung war… Amerika. Wie bei vielen anderen englischen Serien versuchte man nicht, die Stärken auszuspielen, sondern den zahlungskräftigen amerikanischen Sendern ein Englandbild vorzuspielen, das dem unwissenden durchschnittlichen amerikanischen Zuschauer im Gedächtnis herumspuckt.

Mit einem allerdings modernen Schloss auf historischem Boden und auf Touristen spezialisiert hat Carpenter einen interessanten Resonanzkörper für Catweazles archaische aber manchmal hintergründige Späße und Beobachtungen geschaffen. Die Schwierigkeit bestand für den Autoren und die beiden neuen Regisseure eher darin, aus einer neuen Fernsehfamilie eine wirklich überzeugende Einheit zu formen. Zu Beginn setzen sie deutlich mehr auf Variationen der ersten Staffel… nur irgendwie größer. Eine moderne Dusche anstelle der Badewanne, einen alten Bahnhof anstelle eines alten Wassertanks und schließlich dreizehn Aufgaben. Leider haben sie dabei übersehen, dass die Chemie auf der Leinwand stimmen muss. Beherrschten die oft verspielten Wortverdrehungen Catweazles die erste Staffel, so überraschten die Beleidigungen, die der alte Magier für seinen potentiellen neuen Freund im Köcher hatte, doch sehr: Eulengesicht, juckender Ohrwurm, hohlköpfige Eichel oder vieräugiges Frettchen. Dabei treffen diese Bemerkungen ausgerechnet das Klischee eines Schulopfers. Konservativ gekleidet, intellektuell, intelligent, aber kontaktscheu, nicht hübsch, nicht ausdrucksstark, angreifbar und schwach. Ein Junge, der einen großen Freund benötigt, eine Schulter, die seinem immensen theoretischen Wissen die Tür zur Realität öffnet.

Vorher muss er allerdings wieder die Zeitbarriere überwinden. Kaum in der Vergangenheit gelandet, wird Catweazle wieder von den Normannen festgesetzt und soll aus Eisen Gold zaubern. Mit einem kleinen Trick entkommt er – in der Hoffnung, dieses Mal den richtigen Flugzauber im Gedächtnis zu haben – dem Gefängnis und stürzt sich von einem hohen Turm vor den Augen der Feinde in den Burggraben und natürlich wieder in das 20. Jahrhundert. Er landet auf dem feudalen Besitz der Farthings, die allerdings mit ihrem Schloss und den fehlenden Besuchern eher wirtschaftliche Sorgen haben. Die Ferien haben zu dem begonnen und pünktlich mit Catweazle taucht aus dem Internet deren Sohn Cedric auf. Obwohl die Folge „Ein neuer Freund“ heißt, sieht es im Gegensatz zum Auftakt der ersten Staffel mit dem bauernschlauen, patenten Harold an der Seite des Magiers nicht nach einer echten Freundschaft, sondern eher nach einer Notgemeinschaft aus. Gary Warren bemüht sich zwar, aus der Rolle des eulengesichtigen – also bebrillten – eher verschlossenen, aber intelligenten und musikalischen jungen Mannes etwas zu machen, doch insbesondere die Drehbücher arbeiten im Grunde gegen ihn. Er wirkt arrogant, verzogen, sein guter Stammbaum arbeitet hier bewusst gegen ihn, das Verhältnis insbesondere zu seinem Vater ist distanziert und kühl. Während Harold allerdings seinen Vater als Respektsperson nahtlos anerkannte und dieser auch offensiv auf seinen lebhaften Jungen zugegangen ist, wäre es Farthings am liebsten, die Ferien wären zu Ende und der Sohn wieder hinter Schloss und Riegel – im Internat. Aufgrund seiner Erziehung kann er mit dem plötzlich auftretenden Fremden, der gegen alle Konventionen verstößt, wenig anfangen. Catweazle verhält sich in der jetzt vertrauten Zukunft allerdings auch absichtlich tollpatschig und stellenweise hat man das Gefühl, es macht ihm sadistischen Spaß, dieses Herrschaftshaus zu demolieren. Catweazle und Harold bildeten quasi eine Art Familie, die beiden ergänzten sich in ihren Stärken und Schwächen. Hier sind Cedric und Catweazle beide Außenseiter, die sich weder emotional noch intellektuell wirklich annähern. Diese Schwäche in der Chemie hat Richard Carpenter versucht mit einer kontinuierlichen Folgenplanung auszugleichen. Catweazle braucht insgesamt dreizehn Tierkreiszeichen – für jede Folge eines -, um nicht nur fliegen, sondern auch durch die Zeit reisen zu können. Cedric dagegen braucht den Magier, um den versteckten Familienschatz der Collingfords zu finden. Während der zweiten Staffel ein wenig die ländliche Einfältigkeit, aber auch Wärme fehlt, wirkt sie von der Auftaktfolge an handlungstechnisch deutlich stärker. Die zweite Folge „Sommerfreuden“ besteht nicht nur aus der interessanteren Erkundung der Umgebung inklusiv Begegnung mit einem Zug und als Parallelität dem Finden einer neuen Höhle – in der ersten Staffel „Burg Saburac“, hier ein verlassener Bahnhof - , viele kleinere Ideen wiederholen sich nur mit hauchdünnen Variationen. So kann Catweazle in der ersten Staffel die Bananen nicht richtig essen, hier sind es Chips – wie er diese allerdings in einem typischen englischen Pub kauft ist der Höhepunkt der Folge. In der drauffolgenden Episode geht es wieder um das Fischen mit und ohne Magie. Abschließend folgt in „Sommerfreuden“ eine erneute Diskussion um das Thema fremdes Eigentum/Diebstahl. Hier zeigt sich der alte Magier deutlich störrischer, fast aggressiv in der zweiten Hälfte der Folge, zu Beginn kriecherisch und verschlagen. Dieser Stimmungswandlung lässt sich ebenso wenig erklären wie Cedrics fehlendes Verständnis für dessen Unwissenheit, obwohl er seinem neuen Bekannten die Zeitreise durchaus glaubt und vor allem sein nicht vorhandenes Einfühlungsvermögen. Die Kommunikation zwischen diesen beiden unterschiedlichen Charakteren ist deutlich schwieriger, als mit Harold in der ersten Staffel, der dank seiner Persönlichkeit in vielen Fällen die Initiative ergreift und Catweazle im Vorwege vor Schaden bewahrt. Cedric reagiert nur passiv auf seine Umwelt und kann im Nachhinein größeres Unheil abwenden, es wirkt aber auf die Dauer eher phlegmatisch. Trotzdem entwickelt sich zwischen den beiden nicht zuletzt aufgrund gegenseitigen Misstrauens und der Kenntnis einiger Geheimnisse ein sehr brüchiger Status Quo.

Ein Novum birgt die dritte Episode „Das Geburtstagfest“. Cedric zeigt am Ende nach einer von Catweazle nach allen Regeln der Kunst sabotierten Zauberervorstellung zum ersten Mal in dieser Staffel kindliche Emotionen und wirkt nicht desillusioniert. Bei seinen Eltern ein großes Kunststück, denn das Drehbuch lässt kein Klischee aus, um so unsympathisch, steif und arrogant erscheinen zu lassen. Die Konzeption der Geburtsfeier erinnert dann schließlich auch mehr an die schrecklich bunten in Amerika so populären Partys, allerdings vor der malerischen Kulisse des Schlosses.

Nicht nur aufgrund eines stetigen Rückgriffs auf das Stammpersonal der sehr britischen, aber populären „Carry On“ Filme ähneln die nächsten „Catweazle“ nicht mehr der ursprünglichen ersten Staffel der Serie. Immer mehr schiebt sich das Element der Verwechselungskomödien mit Anspielungen auf scheinbar alltägliche Situationen in den Vordergrund. Diese werden nicht nur übertrieben extrapoliert, sondern auf zu plakativ parodiert. „Das Zeichen des Krebs“ bringt Catweazle in den Verdacht, ein Dieb zu sein. Cedric weiß, dass der Magier immer wieder nutzlose Kleinigkeiten für seine Mission zusammenklaut oder leiht, in diesem Fall ist er allerdings unschuldig, denn der weinende Tom ist in Wirklichkeit der dreiste Einbrecher, der zweimal in aufeinander folgenden Nächten sein Unwesen treibt. Natürlich bringt ihn der Magier schließlich und vor allem gegen das immer größer werdende Misstrauen Cedris zur Strecke. In dieser Episode wird die Polizei auf die Schippe genommen, während in der nächste Folge „Schwarze Scheiben“ wieder der Magier das Opfer des typischen britischen Humors ist. Er findet Schallplatten und sucht einen Apparat mit dem er die Stimmen befreien kann. In der Parallelhandlung hat der Diener seine Stimme verloren und kann am nächsten Tag die Herren von der historischen Waffengesellschaft nicht über das Gelände führen. Also übt sich der Lord an der Führung. Nicht nur die Dialoge sind unfreiwillig schärfer, der Zuschauer erkennt, dass zwischen Catweazle und Cedric keine richtige emotionale Brücke aufgebaut werden kann. Nur selten gelingt es wirkliche Sympathien für den bebrillten Jungen zu empfinden und viele positive gehen im Vergleich mit Catweazles inzwischen facettenreichen Spiel verloren. Leider neigen diese Folgen zu Übertreibungen der einzelnen Handlungselemente und das jeweilige Ende wird schon mit einem Scheinwerfer im Vorwege signalisiert. In „Der Zauberkasten“ stößt Catweazle nicht auf das Fernsehen, sondern auf
einen Bildhauer – ein exzentrischer Künstler des Stahlbetons – als Ausdruck der Exzentrik der gegenwärtigen Kunst. „Hier wird nicht gebaut“ bildet den Abschluss dieser kleinen „Carry On“ Staffel, ein schnöseliger, aber schrecklich abergläubischer Architekt möchte auf dem Schlossgrundstück Häuser für 200.000 (!!!) Menschen bauen. Aus der Not verbünden sich Cedric und Catweazle gegen den Fortschritt, während Cedrics Eltern in Ehrfurcht erstarren. Wenn das Zusammenspiel zwischen den beiden so unterschiedlichen Charakteren funktioniert, wirken die Episoden deutlich geschmeidiger und fließender. „Hier wird nicht gebaut“ ist ein Musterbeispiel für eine gelungene Folge der zweiten Staffel, von den Protagonisten über die zugrunde liegende Idee bis zum gut strukturierten Plot. Leider hat die Folge nicht nur eine Störung auf der Vorlage, insbesondere der Showdown ist geprägt von Bildaussetzern und digitalen Wiedergabefehlern. Diesem subtilen Humor begegnet ein aufmerksamer Zuschauer in „Kühlwalda“ noch einmal – eine kranke Kröte, die der Naturforscher als seit Jahrhunderten ausgestorben wieder erkennt und nicht unbedingt in der Obhut des offensichtlich Verrückten zurücklassen möchte, Zwillinge, die Catweazle verwirren und schließlich allerlei Missverständnisse bei der Kommunikation über den Zauberknochen.

Wie schwierig es wirklich ist, der Figur Catweazle Tiefe zu geben, zeigen die Szenen im Atelier des Bildhauers – in „Der Zauberkasten“ -, die an „Dick & Doof“ oder Buster Keaton erinnern. Sie scheinen eins zu eins übernommen worden zu sein und wirken in dieser Staffel wie ein Fremdkörper. Anstatt zeitlose Unterhaltung für ein junges oder jung gebliebenes Publikum zu bieten, verfällt im Mittelteil die Serie in belang- und bodenlosen Slapstick und der naive Charme weicht platten, derben Humor. Das sich Cedric und Catweazle am Ende der Folge, dem jeweils anderen seine geschriebene Sprache beizubringen, ist einer der wenigen emotionalen Höhepunkte der zweiten Staffel und zumindest ein Ausrufezeichen in einer der schwächsten aller sechsundzwanzig Folgen.

Zu einem echten britischen Schloss – auch wenn es eher wie ein modernes Palais aussieht – gehört natürlich auch ein Hofgeist bzw. zumindest einige „Gespenstergeschichten“. Gleichzeitig nimmt Richard Carpenter auch die Idee eines auf dem Grundstück des Schlosses verborgenen Schatzes – in der zweiten Folge angedeutet – wieder auf. Reichlich spät, wie selbst Cedric feststellen kann. Etwas stereotyp wird der Gespensterjäger Hanley und sein stupider Helfer dargestellt. Schnell stellt sich heraus, dass es sich natürlich um Hochstapler handelt, die aus den Schlossbesitzern Gage für nicht erbrachte Leistungen/Vermutungen pressen wollen, aber da sei der echte Magier Catweazle davor. In einzelnen Folgen wie zum Beispiel „Gespenstergeschichten“ gewinnt er nicht zuletzt aufgrund seiner unorthodoxen, aber liebenswerten Aktionen an Format und entlarvt das Verhalten seiner Mitmenschen als doppelbödige Farce. Leider beschränken sich viele Episoden auf Reaktionen Catweazles und schränken seinen schlangenlinienartigen Aktionsradius - in der ersten Staffel die große Stärke der Serie – ein. Andere Folgen weisen einzelne Höhepunkte auf. So macht sich der verzweifelte Magier in „Der Stein der Weisen“ auf die Suche nach dem letzten Allheilmittel, weil er das Zeichen des Widders nicht finden kann. Und landet in einem Manöver einer Reserveeinheit der britischen Armee auf dem Schlossgelände. Aus dieser ansonsten eher bemühten Parodie auf das Freizeitmilitär mit seinen verknöcherten Offizieren und unfähigen Soldaten ragt alleine das Verhör des vermeidlichen Spions Catweazle heraus. In einem starken Kontrast steht dagegen „Mein Kürbis ist der Größte“. Catweazle ist erkältet und braut sich einen Zaubertrank, durch einen Zufall fällt er in die Hände Groomes, der dadurch seinen Kürbis für einen landwirtschaftlichen Wettbewerb nicht mit seinem Spezialdünger, sondern Catweazles Mischung pflegt. Dieser wird überdimensional groß- zum Ausgleich bestreicht Cedric auch die Pflanze seines Vaters. Der Humor ist albern, viele Szenen unnötig überdreht und das Ende keine Überraschung, sondern eher zwingende Notwendigkeit.

Die letzten beiden Folgen dieser Staffel „Die Schatzsuche“ – auch wenn es hier noch keinen Schatz gibt – und „Der Schatz der Collingfords“ bilden eine Doppelfolge. Cedric muss jetzt den legendären Schatz suchen, um seine Eltern vor der Pleite zu retten. Catweazle dagegen das letzte, das dreizehnte Zeichen, um endlich fliegen und in seine Heimatzeit zurückkehren zu können. Anfänglich lustiger und mehr und mehr zu einem traurigen Höhepunkt verkommend ist eine schier endlose Fahrradjagd der einzelnen Charaktere und schließlich im Rahmen einer professionellen Radrundfahrt. Für eine 30 Minuten lange Folge deutlich zu ausgewalzt und schließlich stört sie den kaum vorhandenen Spannungsbogen. Allerdings stammt aus dieser Folge auch der berühmte und in der Tradition des sprechenden Knochens stehende Satz: „Reingesprungen- rausgesprungen – trocken“. Als sich Cedric in der letzten Folge mit einer Mischung aus Zufall und einer Energieleistung konsequent auf die Schatzsuche macht, erreicht er sein Ziel und kann den Konkurs seiner Eltern abwenden. Prompt verbessert sich natürlich auch das Verhältnis insbesondere zwischen Vater und Sohn – das Manko der ersten Drehbücher der zweiten Staffel -, während Catweazle an seiner Kunst verzweifelt. Doch die Rettung kommt aus den Wolken.

Ein Fazit der zweiten Staffel zu ziehen, fällt nicht unbedingt leicht. Richard Carpenter muss die Schwächen der Drehbücher auch erkannt haben, denn eine geplante dritte Staffel sollte unter der Ägide des alten Teams wieder auf dem Hexenhof spielen. Viele Folgen der hier vorliegenden Season wirken insbesondere was den Humor betrifft sehr bemüht. Es fehlt ihnen nicht nur der naive Charme, sie haben es nicht geschafft, den facettenreichen, aber nicht einfachen Charakter Catweazles weiterzuentwickeln. Dieses Manko drückt sich in erster Linie in der in einigen Folgen komplett fehlenden Chemie zwischen dem Magier und seinem Zauberbruder Cedric aus. Dieser hilft dem schrulligen Kauz aus der Patsche, aber er macht es nicht unbedingt gerne und hat mehr Angst vor Strafe als die Motivation, einem Menschen in der Not zu helfen. Catweazle zeigt deutlich weniger Ehrfurcht vor dem Jungen – im Vergleich zu Harold – und oft dringt sein exzentrisches Wesen zu stark durch. Auf der anderen, positiven Seite ist die Idee, die dreizehn Folgen mit einem Thema – die Suche nach den zwölf Zeichen und dem Katalysator, um wirklich fliegen zu können – zu verbinden gelungen. Weniger fragmentarisch wiederholt sich allerdings fast alles in dieser Staffel. Bis hin zum Schatz, denn auch Harold findet ein altes Fragment, das seinem Vater schließlich 800 Pfund bringt, die er dringend für den Hof benötigt. Eine Hommage an Ideen der ersten Staffel wäre ausreichend, aber hier werden diese immer wieder neu variiert und zeigen eine gewisse Ideenlosigkeit insbesondere bei Richard Carpenter. Dieser hat allerdings seinem Magier eine Werkzeuge der Neuzeit an die Seite gestellt: auf seinem Dreirad – herrlich gelb – fährt er stolz durch die Landschaft, das Grammophon mit den alten Platten beinhaltet einen naiven Charme und der Bahnhof mit all den gesammelten, geliehenen und gestohlenen Utensilien ersetzt die Burg Saborac ausreichend. Nicht mehr ganz so originell wie die erste Staffel haben die Folgen immer noch einen kindlich naiven Charme, beschreiben eine friedliche Vergangenheit – damals die Gegenwart – und verfügen mit dem zeitlosen Catweazle über einen charismatischen Protagonisten.

Kochmedia hat sich wieder sehr viel Mühe gegeben, das vorhandene Material so gut wie möglich zu präsentieren. Die erste Folge der Staffel hat einige Bild- und Tondefekte, gegen das Rauschen wurde mit Rauschfiltern vorgegangen, nicht immer sehr effektiv. Das ursprüngliche Material weist eine Reihe von Farbveränderungen – rot- und blaustichig – aus, das nicht immer korrigiert werden konnte. Einzelne Szenen sind ein wenig unscharf. Die Qualität der Folgen bewegen sich auf dem Niveau der ersten Staffel und für das zur Verfügung gestellte Material dürfte die hier präsentierte Wiedergabe noch sehr gut sein. Der deutsche Ton lässt sich im Gegensatz zum sehr leisen englischen Originalton sehr gut hören, die aufdringliche Musik leiert dagegen an einigen Stellen ein wenig. Herausragend wieder die Verpackung der DVD im Buchformat mit einem wieder ausführlichen, kritischen Uwe Sommerlads. Wie schon in der ersten Besprechung der ersten dreizehn Folgen erwähnt spricht die Veröffentlichung der beiden „Catweazle“-Staffeln nicht nur die Generation der Vierzigjährigen an, die zu Beginn der siebziger Jahre – 1974 in Deutschland – dem schrulligen Magier zum ersten Mal begegnet sind, sondern ihren Kindern, denen sich eine bodenständig magische Welt ohne Gewalt öffnet.

DVD-Facts:
Bild: 1,33:1 (Widescreen anamorph)
Ton: deutsch Dolby Digital 2.0, englisch Dolby Digital 2.0
Untertitel: deutsch

DVD-Extras:
Booklet

hinzugefügt: August 5th 2006
Tester: Thomas Harbach
Punkte:
zugehöriger Link: Koch Media
Hits: 3692
Sprache:

  

[ Zurück zur Übersicht der Testberichte | Kommentar schreiben ]