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Newcomb, Richard: Die fünfte Zauberin (Buch)
Robert Newcomb
Die fünfte Zauberin
(The Fifth Sorceress, 2002)
Übersetzung: Michael Koseler
Titelbild: Dominic Harman
Heyne Verlag, 2006, Taschenbuch, 768 Seiten, 9,95 EUR, ISBN 978-3-453-53235-9
Von Erik Schreiber
Prinz Tristan wird in wenigen Tagen dreißig Jahre alt. Gemäß einer alten Tradition folgend tritt der Vater Nicholas von seinem Amt als König zurück und übergibt seinem erstgeborenen Sohn das Zepter. Mir der Übernahme der Reichsinsignien wird Tristan zum weltlichen und religiösen Herrscher der Bewohner Eutrakiens. Diese hatten 327 lange Jahre Ruhe und Frieden. Der letzte Krieg wurde von fünf Hexen, oder auch Zauberinnen, gegen die Zauberer geführt. Die Magier errichteten mit Hilfe eines magischen Juwels eine Herrschaft der Ordnung. Dieses Juwel wird von dem ausgewählten König beschützt. Der König ist zwar auch von erlesenem Blut und könnte Magie wirken, ist aber unausgebildet. Daher ist er der beste Hüter des Juwels. Dieses Juwel verleiht unermessliche Macht demjenigen, der damit umgehen kann. Klar das die Zauberinnen hinter diesem magischen Kleinod her waren.
Vier der Rädelsführerinnen wurden nach dem Krieg auf dem Meer der flüsternden Stimmen ausgesetzt, von dem es heißt, es sei noch nie jemand zurück gekommen. Im fernen Pathalonien konnten diese Frauen ein Reich nach ihrem Gutdünken aufbauen. Die fünfte Zauberin konnte unerkannt in Eutrakien untertauchen und sinnt seither auf Rache. Nun soll also der Sohn die Regierungsgewalt übernehmen, obwohl er viel lieber noch dem ruhigen, beschaulichen Leben nachgehangen hätte.
Als eines Tages Tristan nicht rechtzeitig von einem Ausritt zurück kommt, machen sich sein Lehrer Wigg, ein uralter Magier, der bereits gegen die Hexen kämpfte und seine schwangere Zwillingsschwester auf den Weg, ihn zu suchen. Zu jener Zeit macht sich Natascha, die fünfte Zauberin auf und fällt über das friedliche und unvorbereitete Reich her. Monströse Krieger unter ihrer Führung stürmen während der Krönungszeremonie den Thronsaal und metzeln alle Anwesenden nieder. Tristans Zwillingsschwester Shailila fällt ihr in die Hände und wird kurzerhand entführt. Lediglich der Thronerbe und der alte Wigg überleben. Tristan, einer alten Prophezeiung zufolge der Retter des Reiches, macht sich mit dem Zauberer Wigg auf den Weg, Sahilila zu befreien. Dabei müssen sie das Meer der flüsternden Stimmen überqueren, auf der Suche nach den Zauberinnen und seiner Schwester. Der magische Kampf wird dort aufgenommen, wo er vor mehr als 300 Jahren endete. Die Zauberer können mit Hilfe der blau leuchtenden arkanen Energie positive Zauber wirken, während die Frauen böse und zerstörerisch sind.
Tristan ist kein Held, der sich gegenüber jeder Gefahr behauptet. Mit seiner Naivität, als dreißigjähriger allerdings etwas nervend und unglaubwürdig, bringt er sich immer wieder in Schwierigkeiten. Die Zauberinnen nutzen das aus um mit unbeugsamer Grausamkeit gegen ihn vorzugehen. Robert Newcomb lässt dabei seiner Fantasie freien Lauf und lässt die Zauberinnen grausam und sadistisch bis in die kleinste Einzelheit ihre Vorlieben ausleben. Ich will nicht sagen, dass der Autor etwas Gewalt verherrlichend ist, aber man sollte sich die eine oder andere Beschreibung etwas kritischer durchlesen.
Mit seiner einfachen Sprache richtet er sich an ein jugendliches Publikum, zu dem die grausamen Beschreibungen gar nicht passen. Die Seiten von Gut und Böse, dem Direktorium der Magier und dem Bund der Zauberinnen sind übertrieben dargestellt. Es gibt keinerlei Grauzone. Der Kampf gegeneinander ist hart und kompromisslos. Und wenn nicht mit regelmäßiger Häufung der Zufall dem Prinzen nicht zur Seite stünde, wäre es um das Reich schlecht bestellt. Die Frau ist gut, nett und lieb, als Heimchen am Herd. Brutal, gemein grausam, um nur die positiven Eigenschaften zu nennen, wenn sie an der Macht sind.
Robert Newcomb bedient die alten Schwert und Magie Abenteuer ohne etwa an seinen Namensvetter Robert E. Howard und seinen Conan heranzureichen. Der Roman bleibt einfache Unterhaltungskost, die mich als Leser manchmal hin und her reißt. Auf der einen Seite ein Stil wie für ein Jugendbuch, auf der anderen Seite etwas übertriebene Gewalt.
So ganz passt es leider nicht zusammen.
hinzugefügt: August 5th 2006 Tester: Erik Schreiber Punkte: zugehöriger Link: Heyne Verlag Hits: 3676 Sprache:
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