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Conrad, Julia: Die Insel – Rückkehr nach Terminal (Buch)

Julia Conrad
Die Insel – Rückkehr nach Terminal
Titelfoto von Gettyimages
Brendow-Verlag, 2006, Paperback, 318 Seiten,12,90 EUR, ISBN 3-86506-136-2 bzw. 9783-86506-136-2

Von Christel Scheja

Seit sie mit Freunden versucht haben, Selbstmord zu begehen, steht das Leben von Michelle und Maike auf dem Kopf. Denn die beiden sind anstatt Im Jenseits erst einmal auf einer Zwischenstation gelandet. Auf Terminal, einer Mischung aus Flughafen und Bahnstation mussten sie sich bewähren. Heilige wie Jeanne d’Arc standen ihnen zur Seite, griffen aber nicht ein, wenn einer der Jugendlichen eine Entscheidung traf. So kehrten sie noch einmal ins Leben zurück und bekamen eine zweite Chance, erfuhren aber auch, dass sie Auserwählte im Kampf gegen das Böse waren, verkörpert durch den Gelben Engel und das Quasenquabb.

Inzwischen wurden die Mädchen in die geschlossene Abteilung des St. Michaelis Heimes eingeliefert, um sich von den Folgen ihres Selbstmordversuches und der Drogenexzesse zu erholen und auf einen neuen Start ins Leben hin zu arbeiten.
Sehr schnell spürt Michelle, das an diesem Ort nicht alles mit rechten Dingen zugeht, denn sie nimmt Geister wahr und hat bösartige Alpträume, die mehr als realistisch zu sein scheinen. Doch noch ist sie körperlich zu schwach, sich gegen die Medikationen zu wehren. Im Schlaf kehrt sie zurück nach Terminal und erfährt von den Heiligen, dass ihr Gefühl nicht falsch ist.
In dem Heim haben sich Anhänger des fanatischen Reverend Teddy Babson eingenistet, gegen den die Jugendlichen im ersten Abenteuer gekämpft haben. Sie suchen sich unter den psychisch Kranken und Hilflosen neue Opfer für ihre teuflischen Machenschaften aus, und haben auch schon Michelle und Maike ins Visier genommen. Es ist nun an den Mädchen, einmal herauszufinden, was vor sich geht und zum anderen zu den richtigen Leuten im Heim Kontakt aufzunehmen und gemeinsam mit diesen gegen das Böse zu kämpfen. Und das erfordert letztendlich mehr als nur einen starker Willen. Dazu gehören auch das Eingeständnis eigener Schuld und ein fester Glaube.


„Die Insel“ ist der zweite Band der „Terminal“-Reihe, die auf unterhaltsame Weise versucht, jugendlichen Lesern christliche Glaubensvorstellungen, Werte und Ideale zu vermitteln. Allerdings sollte man nicht annehmen, dass man sich auf die dezente Darstellung christlicher Tugenden beschränkt, wie man sie aus entsprechender zeitgenössischer Literatur kennt. Ganz im Gegenteil: Die Autorin entwirft anhand verschiedenster Versatzstücke, die man aus diversen mittelalterlich-christlichen und jüdischen Mythologien und Aberglauben kennt, ein wahres Horror-Szenario, vermischt dies mit einem eher modern-futuristischen Setting und benutzt dies alles als Hintergrund für ein Abenteuer, wie man es in amerikanischen Horrorfilmen oder Büchern finden könnte. Denn dort feiern fanatische Reverends und ihre ebenso seltsamen Sekten oft auch im realen Leben fröhlich Urständ und leben nach ganz eigenen und schrägen Interpretationen der Bibelschriften.

Der energische Kampf gegen das personifizierte Böse spielt die Hauptrolle. Das alles ist sehr unterhaltsam geschrieben und vermutlich gut gemeint, es bleibt aber die Frage, ob jugendliche Leser wirklich mehr aus der Lektüre mitnehmen als die schnell verblassende Erinnerung an das eher oberflächliche Abenteuer.

hinzugefügt: November 13th 2006
Tester: Christel Scheja
Punkte:
zugehöriger Link: Brendow Verlag
Hits: 2940
Sprache: german

  

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