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Die Schwarze Sonne 5: Akasha & 6: Whitechapel (Hörspiel)

Günther Merlau
Die Schwarze Sonne
Folge 5: Akasha
Folge 6: Whitechapel
Sprecher: Christian Stark, Harald Halgardt, Konrad Halver, Günther Küthemeyer, Stefan Brentle, Jürgen Holdorf, Dorothea Hagena.,Jürgen Holdorf, Martin Sabol, Jonas Zumdohne, Günther Merlau u. v. a.
Musik: Debby Wiseman, Günther Merlau & Raymond Alessandrini
Covergestaltung von Günther Merlau, Zeichnungen von Sabine Weiss
Lausch - Phantastische Hörspiele, Hamburg, 10/2007, Hörspiel, je 1 CD, 978-3-939600-17-6 978-3-939600-18-3, Laufzeit: 67 Minuten bzw. 76 Minuten

Von Christel Scheja

Hörspiele sind längst nicht mehr Kinderkram. Mittlerweile gibt es eine kleine Fan-Gemeinde, die die anspruchsvollen neuen Hörspiele schätzen und auch vor Reihen nicht zurückschrecken, deren Ende noch nicht abzusehen ist. So überrascht auch „Die Schwarze Sonne” mit neuen Wendungen, die man in der dritten und vierten Episode noch nicht voraus sehen konnte.


Nachdem Adam Salton durch das Geschehen im „Schloss der Schlange” aus seinem beschaulichen Leben gerissen wurde, findet er in Nathaniel de Salis einen väterlichen Gönner und Beschützer, der ihn nach und nach in eine Welt voller unheimlicher Schrecken und tiefgründiger Geheimnisse einführt. Sie begegnen Arthur Conan Doyle und Jules Verne und begeben sich auf eine lange Reise auf das Dach der Welt.
Dort soll Adam Salton seine Bestimmung erfahren und eine erste Prüfung ablegen.
Doch die Mächte des Bösen ruhen nicht und sind schon im fernen Tibet präsent, als sie dort ankommen. In Gestalt zweiter Missionare werden sie Adam und Nathaniel beinahe zum Verhängnis. Mit letzter Kraft können sie die Feinde jedoch besiegen.
Was die beiden noch nicht ahnen, ist, dass gut ein halbes Jahrhundert später die Nazis auf ihren Pfaden wandeln werden und noch einmal weitere fünfzig Jahre darauf ein junger Bundeswehroffizier namens Stefan Berger den gleichen Weg erneut beschreiten soll und dabei durch einen Flugzeugabsturz sein wahres Schicksal findet.
Während Nathaniel sich erholen muss, schickt er Adam mit einem Einheimischen auf die Pilgerreise zum heiligen Berg Kailash. Dort soll er sich bewähren, um seinen Namen in das Buch “Akasha” zu schreiben, so dass die düsteren Mächte ihn nicht mehr aus dem Leben tilgen können. Erst wenn ihm das gelungen ist, wird er vor den Angriffen relativ sicher sein. Adam gehorcht, auch wenn er noch nicht versteht warum. Erst nach Wochen kehrt er geläutert und verändert zurück.
Nun hält die beiden Männer nichts mehr in Nepal.
Verändert ist auch Arthur Salis, der fünfzig Jahre zuvor von zwei Totengräbern, die ihn gerade noch rechtzeitig hörten, aus dem Grab befreit wurde, in das sie seinen Sarg erst vor einem Tag gebettet hatten. Er ist ganz offensichtlich lebendig begraben worden und kehrt geschwächt und verwirrt zu seiner Familie zurück. Nach und nach begreift er, was geschehen ist. Die Seele, die jetzt in ihm lebt, stammt hundertundfünfzig Jahre aus der Zukunft und ist die von Thomas Berger. Auch er hat zu Beginn des viktorianischen Zeitalters eine besondere Aufgabe zu erfüllen.
Zurück in England erfahren Nathaniel de Salis und Adam Salton von den grausamen Morden an Prostituierten im Londoner Stadtviertel „Whitechapel”. Doch ist der Täter wirklich nur ein irrer Serienkiller, wie der Arzt und Kriminologe Joseph Bell vermutet, der eng mit Arthur Conan Doyle befreundet ist und zum Vorbild für dessen Sherlock Holmes wurde? Oder verfolgt er damit vielleicht einen ganz anderen Plan? Der ältere Mann hat eine düstere Ordnung, denn er kennt die Symbolik der die Morde zugrunde liegen nur zu genau.
Die Spur führt für ihn zu dem neu gegründeten ‚Hermetic Order of the Golden Dawn’, die in den Besitz eines Artefakts gelangt ist, das einen unheilvollen Einfluss auf Mitglieder ausübt, unter anderem auch auf den jungen Aleister Crowley.


Während in der fünften und sechsten Folge die Handlungsebenen von 1938 und 1988 ganz außer Acht gelassen werden, fügen die Autoren der Hörspielreihe eine neue hinzu. 1838 kehrt der frisch verstorbene Arthur Salton von den Toten zurück, doch ist er wirklich immer noch derselbe?
Der Haupthandlungsstrang um Adam Salton und Nathanael de Salis wird dagegen vorangetrieben. Nach der Erfüllung der Mission in Tibet geht es zurück nach London, wo sie gleich wieder weiteren illustren Personen der Geschichte begegnen oder zumindest mit deren Taten in Berührung kommen: Jack the Ripper und Aleister Crowley werden zu einem neuen Teil der Geschichte und lassen weitere Aspekte aus dem Bereich des Satanismus einfließen, die die Geschichte noch düsterer und unheilvoller machen.
Zwar verwirrt zunächst die neue Handlungsebene, mit der man gleich zu Beginn der fünften Folge überrascht wird, sehr schnell hat man aber heraus, dass Adams Verstrickung in die große Verschwörung schon viel früher angefangen hat - durch seinen Großvater, der hier wieder aus dem Grab entsteigt.
Neben den überraschenden neuen Enthüllungen kann der geneigte Zuhörer aber weiterhin die düstere, ctulhuide Atmosphäre der Geschichte genießen, die zwar wieder etwas weniger Action, aber dafür ein wenig mehr Mystery bietet.

Es ist interessant zu sehen, wie die Autoren in die Serie alle möglichen Elemente und Personen einfließen lassen, die in irgendeiner Form mit der Phantastik zu tun haben. Es sind nicht nur historische Persönlichkeiten wie Autoren und ihre Vorbilder, Mörder, Esoteriker und Staatsleute sondern auch Motive aus sehr bekannten Romanen und Mythen, Elemente aus esoterischen Schriften und Strömungen.
Es bleibt nur zu hoffen, dass die Gestalter der Serie nicht zu weit ausholen, um noch mehr Zitate einzubringen, denn das würde der Hörspielserie nicht gut tun. Nun ist es eher an der Zeit, die Handlungsstränge zusammen zu führen und ihren tieferen Sinn offen zu legen, damit ihre Verknüpfungen verständlich werden.
Mittlerweile ist es schon bitter nötig, auch die vorherigen vier Folgen zu kennen, um der Handlung überhaupt folgen zu können.
Auch die Episoden 5 und 6 sind wieder in der gewohnt hohen Qualität produziert, die Sprecher machen ihre Arbeit gut - wenn auch Arthur Salton im ersten Moment durch seine extrem helle Stimme irritiert -, und die Soundeffekte vertiefen die Atmosphäre.

Wenn man also diese ganz besondere Art von Mystery-Abenteuern mag, lohnt es sich durchaus, in „Die Schwarze Sonne” weiter hinein zu hören.

hinzugefügt: December 20th 2007
Tester: Christel Scheja
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