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Wellington, David: Der letzte Vampir (Buch)

David Wellington
Der letzte Vampir
(Thirteen Bullets)
Aus dem amerikanischen Englisch übersetzt von Andreas Decker
Piper Verlag, 2007, Taschenbuch, 380 Seiten, 8,95 EUR, ISBN 978-3-492-26643-7

Von Carsten Kuhr

Laura, eine junge, noch unerfahrene Polizistin der Highway-Patrol ist mehr als überfordert, als sie bei einer Routinekontrolle im Kofferraum eines Wagens zerstückelte Leichenteile entdeckt. Als sich kurz danach ein Untoter an ihrem Fenster zeigt, ahnt sie, dass ein altes, längst besiegt geglaubtes Übel erneut sein Haupt reckt.
Ein Vampir sucht Pennsylvania heim, und es gibt nur einen Experten, der sich mit den kahlköpfigen Spitzohren auskennt und weiß, wie man diese vernichten kann.

Arkley, vor Jahrzehnten von den Vampiren gezeichnet, hat die letzte ihrer Art gefangen gesetzt. Abgeschieden in einem ehemaligen Sanatorium wird diese gefangen gehalten und untersucht. Nun aber scheint es ihr gelungen zu sein, eine neue Brut auf die Welt loszulassen. Ersten, grausamen Massaker an den Ermittlern folgt der Angriff auf ein ganzes Dorf. Der Plan ist klar, die Vampire suchen ihre Ahnin zu neuem, untoten Leben zu erwecken und aus ihrem Gefängnis zu befreien. Nur Arkley und Laura stehen zwischen ihnen und dem erfolgreichen Abschluss ihrer Mission ...


Wir kennen sie mittlerweile gut, die gebildeten, höflichen ja zurückhaltenden Gentlemen-Vampire einer Anne Rice und Konsorten. Bei all der gebotenen Tiefe, der Kulturbeflissenheit der Nosferatu aber blieb das Animalische, das Wilde, Ungezügelte auf der Strecke.

David Wellingtons Bluttrinker sind ganz bewusst als Widerpart zu Lestat und Co konzipiert. Zwar sind sie intelligent, doch in erster Linie triebgesteuert auf der Suche nach ihrer Droge, dem menschlichen Blut. Sie suchen nicht nach kulturellen Preziosen oder Reichtümern, ihre Motivation dient allein dem Überleben der Rasse Vampir. Und entsprechend bietet sich der Plot an.

Bereits zu Beginn, in einer Art Vorgeschichte, erhält der Leser einen ersten Geschmack Wellington scher Erzählwucht. Es geht actionbetont zur Sache, Blut fließt literweise, Gliedmaßen werden abgerissen - wie eine unaufhaltsame Naturgewalt wütet der Vampir unter seinen Jägern. Gegenüber Kugeln, Weihwasser, Kreuzen und Silber sind seine Bluttrinker resistent, nur die Zerstörung des Herzens selbst vermag sie endgültig in ihr Grab zu verbannen.

Die Jagd nach den neu geschaffenen Vampiren gestaltet sich dann ähnlich, wie man es von Romanen um Serienkiller gewohnt ist. Unser ungleiches Ermittlerpaar bleibt in der Zeichnung allerdings doch sehr oberflächlich. Das sind stereotype Figuren, die Tiefe und Details vermissen lassen. Selbst die interessanteste Figur, die letzte Vampirin Justinia Malvern, bleibt in ihrer Ausgestaltung weit hinter den Möglichkeiten zurück, die sich angesichts ihres Loses angeboten hätte. Hier hat der Autor die Chance eine weibliche Hannibal Lecter zu gestalten verschenkt, legt einen vordergründig auf rasante Action getrimmten Roman vor - mehr leider nicht.

hinzugefügt: January 17th 2008
Tester: Carsten Kuhr
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