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Aster, Christian von: Zwerg und Überzwerg (Buch)

Christian von Aster
Zwerg und Überzwerg
Lyx, 2008, Taschenbuch, 380 Seiten, 9,95 EUR, ISBN 978-3-8025-8148-9

Von Carsten Kuhr

Willkommen in der etwas anderen Welt der Zwerge. Vor Urzeiten, im letzten großen Krieg der Zwerge, wurden alle weiblichen Vertreter der trink- und prügelfreudigen Stollenbewohner getötet. Seitdem werden die letzten Eier - ja, auch wenn sie es bisher nicht wussten, Zwerge schlüpfen aus Eiern - gehütet, wie kein anderer Schatz der Kleinwüchsigen mit ihren Bärten.
Für jeden Zwerg, der ins Reich des Todes eingeht, werden zwei der Eier der streng bewachten Schatzkammer entnommen. Doch mittlerweile hat der Vorrat stark abgenommen, das Ende der stolzen Zwergengeschlechter scheint absehbar.
Eine Prophezeiung über den Untergang der stolzen Kleinen gibt es auch, die Erdferkelprophezeiung spricht von einem Zwerg, der kein Bier trinkt - eigentlich unvorstellbar, ja ein Widerspruch in sich selbst - und von weiteren Vorzeichen.
Was Jahrtausende währt, das ist gut, so das unbestrittene Credo der Zwerge. Doch nicht alle sind mit dem Status Quo zufrieden. So macht sich der „Neue Stahl“ im Verborgenen auf, die alte Ordnung und ihre überholten Traditionen gewaltsam umzustürzen. Vorbei soll es sein mit den hehren Gesetzen, mit den überkommenen Traditionen, ein neues Zeitalter soll anbrechen, das des Überzwerges. Mit Hilfe der Prophezeiung soll der Umsturz gelingen.
Doch, auch wenn unsere Zwerge gerne einen oder mehrere Humpen über den Durst trinken, gibt es unter ihnen doch ein paar Gesellen, die Verdacht schöpfen. Als dann noch die wahre Prophezeiung selbst ins Geschehen eingreift, bekommt der „Neue Stahl“ gezeigt, was eine Stollen-Harke ist....


Christan von Aster ist dem Freund phantastischer Literatur kein Unbekannter. Im Eigenverlag hat er diverse, von Kritikern hochgelobte Werke publiziert - vgl. www.vonaster.de - bevor er sich mit vorliegendem Roman das erste Mal in einem Großverlag dem breiten Fantasy-Publikum stellt.

Einmal mehr sollen es die Kleinen richten. Zwerge, eine bedrohte Spezies, glaubt man zumindest dem Autor, die ihre kurzgeratenen Gesellen ein ums andere Mal dem Bösen aussetzen.
Nun sind aber von Asters Zwerge eine ganz eigene Kreation. Weibliche Zwerge, gar noch mit einem imposanten Bart versehen, das sucht man vergebens, auch am inneren Zusammenhalt des Stammes scheint es zu mangeln.

Ganz bewusst hat der Autor versucht, sich von bekannten Werken abzugrenzen, eigene Stollen durchs Gebirge zu treiben und kann damit punkten. Gerade die Tatsache, dass uns kein müder Abklatsch Heintz´scher Vorbilder erwartet, erhöht den Lesegenuss. Dabei nimmt er so manches Mal die üblich-typischen Versatzstücke entsprechender Bestseller aufs Korn, persifliert ironisch bekannte Plots und scheinbar felsenfeste Vorgaben.

Auch, wenn die Zwerge nichts zu lachen haben, der Leser amüsiert sich um so vortrefflicher. Dass der Autor bereits an einer, natürlich etwas anderen, Fortsetzung tüftelt soll nicht unerwähnt bleiben - Fantasy der von Aster´schen Art, Fantasy, die unterhält, die die Kalorien von allzu viel Gerstensaft durch heftiges Zwerchfelltraining abbaut, Fantasy, die Appetit macht auf mehr.

hinzugefügt: June 3rd 2008
Tester: Carsten Kuhr
Punkte:
zugehöriger Link: Lyx
Hits: 3071
Sprache: german

  

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