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Meißner, Tobias O.: Die Dämonen (Buch)

Tobias O. Meißner
Die Dämonen
Titelillustration von William Paque
Karte von Erhard Ringer
Piper, 2008, Paperback mit Klappenbroschur, 464 Seiten, 14,90 EUR, IBSN, 978-3-492-70145-7

Von Christel Scheja

Tobias O. Meißner, bekannt geworden durch seinen abenteuerlichen Zyklus „Im Zeichen des Mammuts“, hat sich nun Wesen angenommen, die gemeinhin für das Böse stehen: „Die Dämonen“ haben nicht mehr viel mit dem „Herrn der Ringe“, wohl aber mit einem der bedeutendsten Themen der Fantasy zu tun.


Schon seit undenklichen Zeiten existiert der ‚Dämonenschlund’, in den der große König Orison vor vielen Generationen die grausamen und mächtigen Wesen verbannte, damit sie den Subkontinent nicht länger verheeren. Seither trägt das in neun Baronien aufgeteilte Reich seinen Namen, und die Menschen können endlich in Zufriedenheit und Glück leben. Nur typisch menschliche Eigenheiten machen ihnen zu schaffen. Nicht jeder Herrscher ist gerecht und denkt an das Volk. Ein falsches Wort kann auch unbescholtene Bürger in den Kerker bringen.
Das geschieht zum Beispiel dem jungen Minten Liago, der nach einem Gasthausbesuch in einer ganz und gar nicht gewohnten Umgebung aufwacht und damit hadern muss, eine vierjährige Haftstrafe abzubüßen, anstatt sein Studium beginnen zu können. Das Schicksal hat für ihn jedoch etwas anderes vorgesehen. Schon bald wird er aus dem Kerker geholt und nach einem beachtlichen Probekampf zu einem Faustkämpfer ausgebildet. Und das ist nur der Anfang einer überraschend bewegten Karriere.
Derweil ist es den Dämonen Gäus und Irathindur gelungen, in einem unbeobachteten Moment aus dem Schlund zu entkommen. Sie beschließen, in die Hüllen des kindlichen Königs Tenmac III und der stolzen Baroness Meridienn den Dauren zu schlüpfen, um so das Leben in vollen Zügen zu genießen und das zu bekommen, nachdem sie am meisten gieren – die pulsierende Lebenskraft der Menschen.
Zunächst macht es ihnen Spaß, sich einfach nur wie Sterbliche zu benehmen. Doch dann erweist sich, dass der Kontinent zu klein für zwei Dämonen ist. Irathindur beschließt, Gäus zu verdrängen...


Tobias O. Meißner beherrscht die Handlung gewohnt souverän. Er beschränkt sich bei seinen Beschreibungen auf das Wesentliche und entfesselt eine geradlinige und spannende Geschichte, die allerdings in Einigem vorhersehbar ist. So weiß man von vornherein, dass die Dämonen, so lieb sie jetzt auch sein mögen, nicht lange so bleiben werden. Irgendwann bricht sich ihre chaotische Natur wieder Bahn und bringt sie dazu, größenwahnsinnig zu werden. Doch es gibt immer wieder kleine Wendungen, die überraschen, und am Ende wird eine verblüffende Wahrheit präsentiert, mit der man so eigentlich nicht gerechnet hat. Sie lässt auch vieles von dem, was geschehen ist, in einem anderen Licht erscheinen.
Die Figuren bleiben im Verlauf des Buchs zwar recht oberflächlich, aber man merkt recht schnell, dass sie auch nicht mehr als Spielfiguren auf einem kontinentalen Schachbrett sein sollen.
Insgesamt ist der Roman in einem leichten und lockeren Stil verfasst. Er bewahrt durch seine oft ironische Sichtweise eine gute Distanz zu ernsteren Themen, so dass er niemals schwermütig oder langweilig wird. Auch im letzten Drittel nicht, das sich einer einzigen Schlacht widmet und diese nicht nur mit reiner Action gefüllt, sondern in die auch noch eine Menge an Informationen gepackt wird.

Das macht „Die Dämonen“ zu einem spannenden Fantasy-Abenteuer, das zwar keine besondere Tiefe besitzt, aber von der ersten bis zur letzten Seite kurzweilig unterhält und sich durch seine Leichtigkeit geradezu als Ferienlektüre anbietet.

hinzugefügt: August 12th 2008
Tester: Christel Scheja
Punkte:
zugehöriger Link: Piper
Hits: 2247
Sprache:

  

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