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Neff, Henry H.: Astaroths Angriff - Schule der Magier 2 (Buch)

Henry H. Neff
Astaroths Angriff
Schule der Magier 2
(The Tapestry)
Aus dem amerikanischen Englisch übersetzt von Michaela Link
Titelillustration von Cory Godbey
cbj, 2009, Hardcover, 558 Seiten, 18,95 EUR, ISBN 978-3-570-13490-0

Von Carsten Kuhr

Selten bin ich an ein Buch voreingenommener herangegangen, als an dieses. Der erste Teil der „Schule der Magier“ bot einen, nun nennen wir es schmeichelnd, schwachen Abklatsch auf den großen Potter. Das Gebotene las sich ganz nett, aber eben auch nicht mehr. Insoweit stand ich vor der Frage, ob ich den zweiten Teil überhaupt anfangen sollte.
Nun, ich wagte es, und siehe da, es hat sich gelohnt.


Um was also geht es. Der 12-jährige Max geht auf die Rowen-Akademie. Hier, in Neu England, wird er zusammen mit anderen Kindern in der Kunst der Magie ausgebildet, lernt zu kämpfen und Verantwortung zu übernehmen.
Im ersten Teil gelang es ihm, die Schule vor der Vernichtung durch einen seit Jahrhunderten gefangengesetzten Dämon zu bewahren. Zwar kam Astaroth frei, doch das Schlimmste konnte verhindert werden.
In seinem zweiten Schuljahr aber wendet sich alles zum Schlechteren. Max und sein Zimmergenosse und Freund David, dessen intuitive Magie ihn zum ersten Zauberer seit hunderten von Jahren macht, sollen einem uralten, lang vergessenen Pakt zufolge den Wikkas übergeben werden. Auf ihrer Flucht zu der Frankfurter Werkstatt werden sie von den Schergen Astaroths verfolgt und bedrängt.
Tief unter Frankfurt, in der Zentrale der Techno-Magier, liegt der Schlüssel zum Auffinden des Buches verborgen. Nun gilt es, das verschollene Buch von Toth vor dem Zugriff durch den Dämon zu bewahren, würde diesem der Besitz doch die Macht auf Erden verleihen. Die Spur führt ins Reich der Sidhe. Hier, fernab der irdischen Gestade setzt Max seine Ausbildung zum überragenden Kämpfer fort, und erfährt vom Geheimnis seiner Abstammung. Zwar gelingt es den beiden Rowan-Zöglingen zunächst, das Buch an sich zu bringen, doch nur zu bald stehen die Horden der Kampf-Oger, Kobolde und Vyes vor der belagerten Akademie -- und selbst die vereinten Fähigkeiten des Lehrkörpers und der Agenten können die Dämonen nicht aufhalten ....


Was ist nur aus dem guten alten Feenmärchen geworden?
Bot sich der Auftaktroman, ich erwähnte es zu Beginn, eher lau an, so geht Neff vorliegend in die Vollen. Da wird gekämpft und gefightet, da fliegen Kugelsalven und hacken Schlagwaffen Köpfe ab, das erinnert in Details ein wenig an einen phantastischen Indiana Jones, dann wieder an einen der kampfbetonten Action-Blockbuster. Die Verknüpfung mit dem gälischen Sagenschatz tritt weit in den Hintergrund, bleibt aber immer noch präsent.
Sicherlich muss man sich fragen, ob derartig plakative Gewaltdarstellungen in einen Jugendroman gehören, doch ich muss zugeben, dass mich die Geschichte mitgerissen hat. Da erfahren wir von den tief unter Frankfurt am Main residierenden Techno-Magiern, da suchen Vyes, Gestaltwandler in Gestapo-Art, nach Flüchtigen, da werden Regierungen gestürzt, Armeen ausmanövriert und dämonische Pläne umgesetzt.
Das alles wird in einem derartig atemberaubenden Tempo geschildert, dass Zeit zum Nachdenken schlicht nicht bleibt. Und das ist auch gut so.

Natürlich trotzt der Plot nur so von Ungereimtheiten und Zufällen, da bleibt für eine nachvollziehbare Charakterentwicklung kaum Platz. Im Mittelpunkt steht allein das rasant ablaufende Abenteuer, auch wenn die Chancen für unsere wackeren Helden nicht gut stehen. Behutsam wird das Thema Verlust angeschnitten, Sympathieträger werden schwer verwundet,
Familienmitglieder sterben. Doch dies alles ordnet sich ganz der Jagd nach dem Buch und der Konfrontation zwischen Max und dem Dämon unter.

Von der Zielgruppe her wendet sich das Buch sicherlich an ältere Jungen, von Gefühlsirrungen und -wirrungen ist nicht zu erblicken, für Romantik bleibt schlicht kein Raum, zu sehr sind unsere Protagonisten damit beschäftigt, zu versuchen am Leben zu bleiben. Das könnte durchaus auch für Leser eines Matthew Reilly oder James Rollins interessant sein, auch wenn der Leser auf neumodische Waffen vergebens warten wird. Hier
herrscht noch echte Handarbeit der soliden Sorte, die die Latte für den abschließenden dritten Teil hoch hängt.

hinzugefügt: May 6th 2009
Tester: Carsten Kuhr
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