Tony Ballard 2: Hexen-Hass, A. F. Morland (Buch)

Tony Ballard 2
A. F. Morland
Hexen-Hass
Titelbild von Werner Öckl
Zaubermond, Hardcover, 252 Seiten, 13,95 EUR

Von Carsten Kuhr

Fünf Runensteine gilt es zu finden, nur mit diesen kann Tony Ballard seine von Dämonen in die tiefste Hölle entführte Frau und seinen Sohn wiederfinden. Doch zunächst müssen die dämonischen Bewacher der magischen Runen entdeckt und besiegt werden.

Im ersten Band gelang es unseren Helden eine der Runen zu ergattern, die Spur der zweiten führt sie diesmal nach Chicago. Hier treiben Hexen ihr Unwesen. Einen ganzen Stadtteil haben sie unter ihren unheiligen Bann gestellt, und auch Tony bekommt ihre Macht zu spüren. Als er seine geliebte Frau entdeckt und befreien kann, scheint ein Anfang gemacht zu sein - bis er gewahr wird, dass er lediglich einem schwarzmagischen Klon aufgesessen ist. Erst die Stürmung der dunklen Pyramide, der Heimat der Hexen bringt den Sieg. Neben der zweiten Rune kann Tony auch seine Frau, diesmal die echte, aus den Klauen der Dämonen befreien. Doch was sie von ihrem Sohn zu berichten weiß, wühlt unseren Dämonenhasser erst so richtig auf. Die schwarzen Geschöpfe haben seinen Sprössling in einen Kokon verpackt, der dafür sorgt, dass der Junge schneller heranwächst. Damit nicht genug, wird er auch permanent den finsteren Einflüsterungen der Dämonen ausgesetzt - es ist geplant den Sohn zum größten und gefährlichsten Gegner Tony Ballards zu formen. Die Spur der verbleibenden Runen führt unseren Helden dann ins finsterste Schwarzafrika. In Kenia soll ein neuer Tempel des Grauens für den Bewacher der dritten Rune errichtet werden - Tony macht sich auf die Spur.

Fast bin ich versucht zu sagen - der Dämonenhasser als kleiner Bruder des Dämonenkillers Dorian Hunter. Die Parallelen sind eklatant. Dorian Hunters Sohn wird von der schwarzen Familie entführt, umgedreht und der größte Widerstreiter gegen sein Vater. Nun soll Tony Ballards Filius dasselbe Schicksal erleiden.
Auch ansonsten gleichen sich die Versatzstücke. Naturgemäß geht es gegen die Sendboten der Hölle, gegen widerliche Dämonen und grausame Streiter des Bösen. Dabei sind die verwandten Themata endlich. Hexen, Voodoo, Zombies und Vampire, dunkle Zauberer und sonstige Antiparts machen unseren Helden das Leben schwer. Da folgt ein Aufguss oftmals dem nächsten, da kommt mir die Handlung doch so manches Mal sehr bekannt vor.
Das Buch liest sich -leider - wie ein schwacher Aufguss eines "Dorian Hunter"-Titels. Die Auseinandersetzungen mit den Dämonen bleiben vorhersehbar, die Unterteilung in zwei Kurzromane in Heftlänge unterbricht den Spannungsbogen unnötig.
Dabei sind Ansätze für eine eigenständige Handlung durchaus vorhanden. Immer dann, wenn der Autor sich die Freiheit nimmt und uns Schicksale von Menschen schildert, die später von den Dämonen heimgesucht werden gelingt es ihm, mich als Leser anzusprechen. Die meist tragischen Schicksale, das Leid, die Gefühle sind nachvollziehbar geschildert. Wenn es Morland gelingt diese Nähe zu seinen Figuren auch in den übernatürlichen Sequenzen einfließen zu lassen, dann wird er seine Leser eigenständiger als bislang zu bannen vermögen.

Bis dahin aber liegt leider ein eher schwacher Abklatsch von "Dorian Hunter" vor.

hinzugefügt: June 29th 2005
Tester: Carsten Kuhr
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Sprache: german