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Saramee 6: Der Dieb, Karl-Georg Müller (Buch)

Saramee 6
Karl-Georg Müller
Der Dieb
Titelillustration von Chris Schlicht
Atlantis Verlag, Paperback, 72 Seiten, 4,90 EUR ISBN 3-936742-56-1

Von Carsten Kuhr

Das große Finale in »Saramee - der Stadt der Vertriebenen« bleibt aus.
Und dies ist keine schlechte Nachricht, wird die Reihe doch am nächsten Jahr in zweimonatlichem Abstand von einem etwas erweiterten Autorenteam fortgesetzt.

Im vorliegenden Roman lernen wir den jungen Dieb Salil kennen. Nach der Ermordung seines Lehrmeisters durch Meuchler der Diebesgilde macht er sich - auch ohne Lizenz der Gilde - weiter auf, seinem Handwerk nachzugehen. Der Weg führt ihn in eines der verruchtesten Freudenhäuser. Ungeschickt nur, dass sein vermeintliches Opfer ausgerechnet einer der berüchtigtsten Hehler der Stadt ist, und dieser ihn auf frischer Tat ertappt. Statt eines Zolls Stahl zwischen die Rippen aber soll Salil für diesen in den Turm eines Magiers einsteigen, und ein Zauberbuch entwenden. Doch wie gewohnt, kommt alles ein wenig anders, als geplant.

Karl-Georg Müller hat einen ansprechenden Roman mit einem unerwarteten Finale vorgelegt. Zunächst einmal macht er uns mit einem der beliebtesten Versatzstücke des modernen Fantasy-Romans bekannt. Ein junger, sympathischer Dieb, der katzengleich über die Dächer schleicht und die reichen Säcke um ihre meist unrechtmäßig erworbenen Habe erleichtert ist ein verbreitetes Motiv. Dabei ist Salil beileibe kein Robin Hood, und auch seine Fähigkeiten sind eher durchschnittlich. Also einmal kein strahlender Held, der seinen Häschern scheinbar mühelos entkommt, der lachend triumphiert, sondern ein Junge, der sich mühsam das zum Überleben notwendige stiehlt. Dass er der Versuchung einem hilflosen Gefangenen zu drohen und zu misshandeln erliegt, passt in dieses real gezeichnete Bild. Ähnlich wie in den meisten anderen Bänden der Reihe aber triumphiert sein Protagonist nicht, wie sonst üblich, auf der ganzen Linie, sondern muss sich schlussendlich den Realitäten in Form der lokalen Machthierarchie beugen.

Wie schon gesagt liest sich der Roman flüssig und spannend durch, wobei mir stilistisch einige Wiederholungen und unnötige Steigerungen auffielen. Ansonsten ein gelungenes Debüt das Appetit macht auf mehr.

hinzugefügt: September 25th 2005
Tester: Carsten Kuhr
Punkte:
zugehöriger Link: Saramee - Homepage zur Serie
Hits: 3949
Sprache: german

  

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